23. Oktober 2013

Kushma – Pokhara

61 km 1.060 hm

Nach einer spinnenfreien Nacht stehen wir früh auf und gehen hinunter zum Frühstück. Natürlich sind unsere Gastgeber schon lange wach – Wie am Abend zuvor konzentriert sich das Leben um den jüngsten Nachwuchs, die 1 1/2 jährige Enkelin. Die scheint hier das Haus zu regieren …

Auf ein Biker-freundliches Frühstück verzichten wir zwangsweise. Ohne Touristen als Hotelgäste fällt die morgendliche Stärkung wie zu erwarten mau aus:  Rührei integriert in einem Hamburger-Brötchen und Milchkaffee. Unbefriedigt nach dem diesem Essen bestellen wir einfach alles noch einmal, um wenigstens den Magen voll zu kriegen, ganz nach dem Motto „Viel hilft viel“.

Nach einem herzlichem Abschied machen wir uns wieder auf dem Weg, einen Weg den wir definitiv nicht mögen, bis zum Schluss. Es ist genau wie Gestern: Asphalt, Autos und vor allem Busse, die immer wieder ohne Abstand und in den ungünstigsten Situationen überholen. Hinzu kommt die Hitze und „Bergauf”.
Aber es geht noch schlimmer. Als wir Pokhara erreichen, gesellt sich bald Staub und Smog dazu. Die Vorstadt und Pokhara selbst scheint viel größer als wir es erwartet hatten.

Wir waren vorgewarnt: Pokhara wird in den Reiseführern als Backpacker-Paradies beschrieben, trotzdem übertrifft die Stadt allen Erwartungen.  „Tailor made“ für alle Touristenbedürfnisse – nur nichts ist echt. Komfort, alles easy, alles erreichbar, alles essbar, alles trinkbar und alles vorstellbar, abgesehen von „real Nepal“, denn das ist kaum zu finden.

Nach den ganzen Strapazen der letzten Wochen müssen wir zugeben, dass wir diesen Luxus auch ein bisschen genießen. Sehr sogar. Heiße Dusche, kaum 10 Schritte und uns erwartet eine riesige Auswahl an Essmöglichkeiten: der Amerikaner, Italiener, Franzose, sogar der waschechter Deutsche (Bäckereien) oder der Mexikaner, alle finden hier ihr Stück Heimatküche. (Aber ganz tolerant: auch der Nepalese bekommt etwas für seinen Geschmack.)

Wir versuchen uns nicht allzu weit von der Realität zu entfernen und landen in einem indischen Lokal. Uns bleibt die Spucke weg: K.O. in erster Runde. Das Essen ist einmalig gut. Der Koch zaubert ein Thali (mehrere Schalen mit Gemüse in unterschiedlichen Soßen, mehrere Brotsorten, Reis, Raita und würzige Pickles) das sich auf ewig in unser Gedächtnis brennen wird. Für die kommenden Tage in Pokhara wird dieses unser Stammlokal. Zurecht. Und wenn nicht so viel auf der Karte stehen würde, hätten wir uns bestimmt einmal komplett durch diese bestellt.

Mehr Fotos in diesem Set auf Flickr.