18. Oktober 2013

Manang – Ledar

12 km 660 hm

In Manang nutzen wir noch einen Tag zur Akklimatisation, schließlich wollen wir ja noch hoch hinaus. Hierzu sind wir auf einen höher gelegenen Berg gewandert und haben einen wundervollen Ausblick auf Manang und einen Gletscher gehabt. Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass wir uns weiter durch die Leckereien „unserer“ Bäckerei probierten …

Heute geht es also weiter – sogar zu viert: Uns schließen sich zwei weitere Biker an, Pavel und Ivan aus Russland, die wir schon mehrfach auf dem Trek getroffen hatten.
Kurzerhand leiten uns die beiden Russen per GPS auf den Wanderpfad. Die Sache ist am Anfang echt anstrengt, wir sind recht skeptisch, ob das gut geht, kommen wir doch nur schiebend und tragend voran. Schon bald werden wir aber durch schönste Singletrail-Abschnitte belohnt und die Aussicht ist sensationell. Dazu machen wir blöde Witze. So vergeht die Zeit wie im Fluge und plötzlich haben wir die 4.000er-Marke erreicht!

Bis Yak Kharka bleibt der Trail genial, ein waschechter Singletrail. Immer wieder überholen wir Wanderer, die uns anfeuern und uns um die etwas schnellere Reisegeschwindigkeit beneiden. Wir sind überglücklich, obwohl wir einräumen müssen, dass uns die Höhe doch schon ziemlich zusetzt: Wäre das nicht so, könnten wir noch mehr und vor allem schneller die Singletrails rocken!
Nachdem wir Yak Kharka verlassen haben müssen wir wieder schieben, fahrbar ist der Weg leider nur auf kurzen Abschnitten. Unsere neue Freunde bleiben immer weiter zurück, uns scheint es in dieser Höhe besser zu gehen. Die Chance nutzen wir zum Fotografieren oder zum „einfach nur genießen“. Eine halbe Stunde später erreichen wir Ledar, ein Dorf, das eigentlich nur aus einer Handvoll Häusern besteht. Unsere Bleibe ist etwas rudimentär. Es gibt nur ein WC und nichts was auch nur entfernt an eine Dusche erinnern würde. Aber bei den heutigen Temperaturen war schwitzen eh nicht angesagt.

Nachdem wir unsere Sachen halbwegs ausgepackt haben, nutzen wir den Nachmittag um uns weiter zu Akklimatisieren. Um uns an die Höhe zu gewöhnen wandern wir noch ein Stückchen den Trek weiter. Weiter nach oben. Die Landschaft ist echt karg geworden, wir sehen die ersten 8.000er und die Kälte gibt uns einen Vorgeschmack auf die nächsten Tage.

Auf den Hängen beobachten wir Horden von Yaks. Nie hätten wir es für möglich gehalten, dass diese zotteligen, robusten Tiere sich so verdammt schnell bewegen können. Bisher machten die einen eher gemütlichen Eindruck auf uns. Sehr beeindruckend, vor allem, wenn man bedenkt in was für einer Gegend die Viecher unterwegs sind. Die Hänge sind mega steil und unwegsam. Da sieht der werte Mountainbiker verdammt mager aus …

Wir bekommen noch mehr Respekt vor der Höhe, als es einem unserer neuen Kollegen immer schlechter geht. Wir befinden uns in 4.200 Metern Höhe und das macht sich bemerkbar. Bei Pavel sogar so sehr, dass wir uns echte Sorgen machen, ob er überhaupt weiterfahren kann. Morgen soll die Etappe etwas härter werden …

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